Fachdarstellung Pädagogik

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Im Pädagogikunterricht lernt man, wie sich die Entwicklung von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter vollzieht und dass Entwicklung und Identität nicht immer leicht zu verstehende dynamische Prozesse sind. Zudem erfahren Schülerinnen und Schüler, dass Erziehung eine lebenslange und wichtige Aufgabe ist, der sich jeder Mensch in seinem Leben stellen muss.

In unserer pluralistischen Lebenswelt wird es für junge Menschen immer schwieriger, ihre eigene Identität zu finden und aufzubauen. Das Fach Pädagogik kann hier eine Hilfestellung für die Jugendlichen sein. Es geht jedoch nicht in erster Linie darum, durch besondere Lernsituationen Arrangements für die Identitätsfindung zu „konstruieren“, sondern Jugendlichen dazu zu verhelfen, sich selbst, ihre eigene Lebensgeschichte und ihre Lebenssituation in ihrem gesellschaftlichen Kontext zu begreifen. Auf diese Weise kann es gelingen, Erziehungs- und Sozialisationsprozesse bewusst zu machen. So verstanden setzt individuelle Autonomie theoretisch abgesicherte Kenntnisse sowie eine selbstkritische Distanz voraus, welche eine bedeutsame Fähigkeit unter den heute gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen ist (z. B. Manipulation durch Medien).

Das Unterrichtsfach Pädagogik wird ab der Jahrgangsstufe 10EF in dreistündigen Grundkursen angeboten. Viele der Schüler entscheiden sich für Pädagogik als drittes oder viertes Abiturfach. Es liegt demnach eine hohe Akzeptanz des Faches bei der Schülerschaft vor.

Um in die theoretischen erarbeiteten Modelle auch einen praxisnahen Einblick zu erhalten, findet obligatorisch ein Besuch in einem Montessori-Kindergarten oder der Montessori-Gesamtschule statt. Des Weiteren sind Exkursionen zur Mahn- und Gedenkstelle Düsseldorf mit Führungen zu den Widerstandsbewegungen z.B. der Edelweißpiraten im Raum Düsseldorf/Neuss zur Zeit des Nationalsozialismus, Besuche benachbarter Grundschulen zur gegenseitigen Information über das Unterrichtsgeschehen im Rahmen des Lernens in der Region, Zeitzeugeninterviews und Besuche von städtischen Jugendhilfeeinrichtungen in den Unterricht integriert.

Interessierte Schülerinnen und Schüler werden in der Jahrgangsstufe EF zu Mentoren und Streitschlichtern ausgebildet, die den Schülern der Klassen 5 helfen, sich in der neuen Schule zurecht zu finden, bei Problemen in der Erprobungsstufe Hilfe anbieten und sich damit bereits früh selbsttätig in pädagogischen Handlungsfeldern erproben.